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Laufrichtung bei Vorder- und Hinterreifen am Unimog

Was den meisten Traktorfahrern nur ein verwundertes Kopfschütteln entlockt, sorgt bei den Unimog-Fahrern regelmäßig für hitzige Diskussionen: Die Laufrichtung der Vorder- und Hinterreifen.

Bei ganz vielen Unimog sieht man die Hinterreifen “richtig herum” montiert, d. h. sie wurden in Laufrichtung aufgezogen, und die Vorderreifen “falsch herum” montiert, also gegen die Laufrichtung. Das ist kein Zufall, denn bereits in der Bedienungsanleitung ganz früher Unimog Modelle steht klar geschrieben, dass Vorderräder mit Ackerstollenreifen entgegen der Laufrichtung montiert werden sollen.

Über die genauen Hintergründe ranken sich selbst unter den Unimog Experten diverse Mythen. Eine der plausibelsten Erklärungen ist der Traktionsvorteil im sogenannten Selbstbergefall. Wenn ein Unimog in schweres Gelände fährt und schlechte Traktion oder irgendwelche Hinternisse erlauben kein weiteres Vorankommen mehr, dann hat der Unimog bei gegen die Laufrichtung montierten Reifen auf der Vorderachse bei Rückwärtsfahrt genau so viel Traktion, wie bei der zuvor angetretenen Vorwärtsfahrt. Der Unimog kann sich somit theoretisch aus allen Situationen selbst wieder rückwärts befreien oder mit anderen Worten selbst bergen.
Das gilt natürlich nicht nur bei Geländefahrten, sondern auch beim Arbeiten mit dem Unimog. Ist z. B. eine Frontladerschaufel montiert, kann der Unimog sowohl beim Schaufel in den Dreck schieben, also auch beim Herausziehen der Schaufel aus dem Dreck gleich gut fahren, da immer an einer Achse der Reifen jeweils in Fahrtrichtung läuft.

Die Kehrseite der Medallia ist aber, dass die maximale Bodenhaftung im Gelände überhaupt nicht erreicht werden kann. Wer also größeren Wert auf maximale Haftung bei Vorwärtsfahrt legt, beispielsweise beim Pflügen auf einem Feld, der ist besser daran, alle vier Reifen in Laufrichtung zu montieren.

Jedoch hat auch das einen Nachteil, denn der Verschleiß der Vorderreifen, die ja bei normaler Straßenfahrt nicht angetrieben werden, ist wesentlich höher, wenn die Reifen in Laufrichtung montiert sind. Deshalb sind bei gezogenen Geräten ohne eigenen Antrieb, wie z. B. Düngerstreuern oder Feldspritzen, die Reifen i. d. R. ebenfalls gegen die Laufrichtung montiert. Das macht die Reifen langlebiger.

Unabhängig davon, für welche Montageart man sich entscheidet, ist der Wechsel auf die jeweils andere Montagemöglichkeit relativ einfach. Man muss an der Voderachse einfach das linke mit dem rechten Rad tauschen und schon kehrt sich die Laufrichtung jeweils um. Das erlaubt auch ein zügiges Anpassen des Mogs auf den jeweils anstehenden Einsatz.